Franzen Jonathan - Freiheit - 2606 P

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Franzen Jonathan - Freiheit - 2606 P

R Lichte gebruikssporen op de stofomslag, snede onder iets vuil

Gebonden

 

Ein so umfangreiches Buch, noch dazu mit ähnlichem Inhalt, nämlich einer Familienchronik, wie die berühmten „Korrekturen“ des Autors – kann das gut gehen? Ehrlich gesagt ist der Roman über lange Strecken einfach langweilig. Ein Mittelstandsehepaar, Walter und Patty, kommt in die Jahre und in eine Krise. Die Kinder sind erwachsen und eigenständig geworden und sie selbst wenden sich anderen Partnern zu. Dass es Franzen mit seinem neuen Buch aber auf die Titelseite der Times als „Great American Novelist“ geschafft hat, ist dennoch nachvollziehbar. Sein Buch ist auch eine Geschichte Amerikas seit dem Erscheinen der „Korrekturen“. Es geht um den Kunstbetrieb, in dem der drogenabhängige Freund des Protagonisten und Liebhaber von dessen Frau mit seiner Band um Erfolg ringt, um pervertierten Umweltschutz, als ein ganzes Waldgebiet für Kohleabbau enteignet und zerstört wird, um als Reservat für den bedrohten Waldsänger – Referenz an das Hobby des Autors, die Ornithologie - wieder aufzuerstehen. Es geht um Politik, als der Sohn des Paars sich der reaktionären Nachbarsfamilie anschließt und zudem sich mit republikanischen Juden anfreundet, die den Irakkrieg begrüßen. Es geht natürlich auch um Generationenkonflikte. An zwei Stellen wird in den Roman unter dem Titel „Es wurden Fehler gemacht“ die Lebensbeichte von Patty eingeschoben, die sie im Auftrag ihrer Therapeutin schreibt. „Freiheit“ erreichen Walter und Patty am arg kitschigen und überraschenden Schluss, als sie sich, von allem Besitz und ihren alten Konflikten und Sehn-/Süchten losgelöst, in einem gemieteten Pickup auf dem Weg nach New York in einem Neuanfang versuchen. Freiheit genießen auch die Vögel, für die Walter das Ferienhaus der Familie entkernen und als eine Art Voliere herrichten lässt. Nur die Katzen dürfen nicht rein – wegen ihnen wird ein hoher Zaun rund um das Grundstück errichtet.